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Das Parken von Autos in Handschuhsheim ist ein großes Problem. Viele
Gehwege sind zugeparkt, Fußgänger werden gezwungen, im Gänsemarsch zu laufen, oft
kommen Mütter mit Kinderwagen oder Mobilitätsbehinderte mit Rollstuhl oder Rollator nicht mehr durch. |
Da man in Neuenheim und im Neuenheimer Feld tagsüber nicht kostenlos bzw.
nicht länger als 2 Stunden parken kann, weichen manche mit ihrem Auto nach
Handschuhsheim aus. Nicht wenige Firmen und Institutionen bieten ihren
Mitarbeitern bisher nicht das preisgünstige Job-Ticket für die Fahrt mit
Öffentlichen Verkehrsmitteln an, dabei ist Handschuhsheim
optimal an das Straßenbahnnetz angebunden. Viele Garagen und Stellplätze
oder Hofeinfahrten auf Privatgrund sind ungenutzt, weil manche zu bequem
sind, um ihren Wagen dort abzustellen. Und manch ein Fahrzeug wird fast nie
benutzt und steht monatelang auf der gleichen Stelle im öffentlichen
Straßenraum.
Der Bezirksbeirat hat deshalb Anfang 2015 beschlossen, eine Arbeitsgruppe
einzurichten, um Vorschläge zu erarbeiten, wie man das Problem verringern
kann. Die Arbeitsgruppe hat viermal getagt. Ziele der Diskussionen
waren:
| Schutz der Bewohner vor dem erhöhten Parkdruck durch gebietsfremde
Kraftfahrzeuge |
| Minimierung der Verdrängungseffekte aus benachbarten
Parkraumbewirtschaftungszonen, Beendigung der Funktion Handschuhsheims als
P&R-Platz für Ausweicher vor der Parkraumbewirtschaftung im NHF |
| Senkung der Parknutzung durch Dauerparker, wie etwa Berufspendler |
| Erhalt der Einzelhandelsstruktur in Handschuhsheim |
| Erhalt der Gasthöfe in Handschuhsheim |
| Reduzierung des Parksuchverkehrs |
| Minderung der Lärm- und Abgasemissionen, Erhöhung der
Verkehrssicherheit |
| Stärkere Nutzung des vorhandenen ÖPNV-Angebots |
Die Arbeitsgruppe schlägt vor, ähnlich wie in Neuenheim in Handschuhsheim
das
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Bewohnerparken
einzuführen. Dies besteht aus mehreren Punkten:
Parkraumbewirtschaftungszone: Im Bereich der
Parkraumbewirtschaftungszone darf von Montag bis Samstag zwischen 8 und 20
Uhr höchstens zwei Stunden geparkt werden. Dabei muss eine Parkscheibe
deutlich sichtbar ausgelegt sein.
Bewohner/innen können für ein auf sie zugelassenes oder ihnen
nachweislich dauerhaft zur Nutzung überlassenes Fahrzeug einen Parkausweis H
beantragen und sind dadurch von dieser Höchstparkzeit befreit und dürfen ihr
Auto zeitlich unbegrenzt abstellen. Der Parkausweis kostet 36 Euro und ist
ein Jahr gültig.
Ortsansässige Geschäfte, Betriebe und andere Institutionen können
(je 4 Mitarbeiter 1, max. 5) für ein auf den Mitarbeiter/-in zugelassenes
oder ihnen nachweislich dauerhaft zur Nutzung überlassenes Fahrzeug einen
Parkausweis H beantragen, der von dieser Höchstparkzeit befreit. Es wird
angeregt, dass die Institution ihren Beschäftigten die Nutzungsmöglichkeit
eines Job-Tickets anbietet.
Gesetzliche Halt- und Parkverbote, durch Beschilderung festgelegte
Haltverbotsbereiche sowie Parkscheinautomatenregelungen müssen weiter
berücksichtigt werden. |
"Konzept gut, bitte
umsetzen"
Infoveranstaltung zur geplanten Parkraumbewirtschaftung in
Heidelberg-Handschuhsheim
Rhein-Neckar-Zeitung, Blick durch die Stadtteile, 1.3.2016
Die
Handschuhsheimer Steubenstraße ist häufig komplett zugeparkt. Eine
Parkraumbewirtschaftung könnte helfen. Foto: Katzenberger-Ruf
Von Karin
Katzenberger-Ruf
Ist
Handschuhsheim zum "Park-and-Ride"-Parkplatz für in der Stadt oder im
Neuenheimer Feld Beschäftigte geworden? In einigen Straßen, die in der Nähe
von ÖPNV-Haltestellen liegen, liegt diese Vermutung nahe. Im Ortskern ist Parken sowieso ein Problem.
Eine Parkraumbewirtschaftung könnte nun möglicherweise für Entspannung
sorgen.
Seit April 2015 hat
sich deshalb eine Arbeitsgemeinschaft aus Mitgliedern vom Amt für
Verkehrsmanagment, dem Stadtteilverein, dem Bezirksbeirat, Anwohnern und
Gewerbetreibenden sowie einem Vertreter des Umwelt- und Prognose-Instituts
getroffen und zwei Konzepte erarbeitet, die nun bei einer Info-Veranstaltung
im Carl-Rottmann-Saal vorgestellt wurden.
Der Einzugsbereich
Blumenthalstraße im Süden, Bergstraße im Osten und Husarenstraße im Westen
ist bei beiden Varianten gleich. Unterschiedlich wäre jedoch die Grenze im
Norden, die auf Höhe der Friedensstraße und Mühlingstraße oder der
Fritz-Frey-Straße/Im Weiher gezogen werden könnte und im zweiten Fall auch
die gesamte Burgstraße und den Hilzweg erfassen würde. Für diese Ausweitung
nach Norden spricht, das sich der "Parkdruck" im Ortskern bei entsprechenden
Maßnahmen dorthin verlagern würde.
Ein einheitliches
Stimmungsbild der rund 150 Gäste gab es an dem Info-Abend, in dem auch die
Ideensammlung in Kleingruppen auf dem Programm stand, jedoch nicht. Die
Parkraumbewirtschaftung bringe nichts und koste nur, meinten etwa einige
Anwohner und Gewerbetreibende, die am liebsten am Ist-Zustand festhalten
würden.
"Konzept gut, bitte
umsetzen" war dagegen auf einer der Tafeln zu lesen, auf der die
Kleingruppen ihre Meinung hinterließen. Es war jene, um die sich Fußgänger
und Radfahrer versammelt hatten und auf der auch die Forderung nach
Fahrrad-Parkplätzen im Stadtteil formuliert wurden. Parkhäuser
beziehungsweise Tiefgaragen zu bauen, gehörte ebenfalls zu den Forderungen.
Doch was könnte
außerdem überhaupt realisiert werden? Zum Beispiel der Parkausweis für
Anwohner zum Preis von 36 Euro im Jahr. Eine Garantie für das Parken vor der
Haustür wäre dieser aber nicht - auch wenn alle ohne Ausweis nur noch zwei
Stunden parken dürften.
Ein Vater beklagte
in der Abschlussrunde, dass Gehwege gnadenlos zugeparkt würden. Mehr
Kontrollen im ruhenden Verkehr wären demnach wünschenswert - aber sind sie
machbar? Reiner Herzog, stellvertretender Leiter des Amtes für Verkehrsmanagment, kündigte zumindest zwei Neueinstellungen im
Gemeindevollzugsdienst an.
Die Arbeitsgruppe
trifft sich wieder am 16. März, am 21. April befasst sich der Bezirksbeirat
mit dem Thema, am 11. Mai geht es in den Stadtentwicklungs- und
Verkehrsausschuss und am 16. Juni in den Gemeinderat. |
Die Stadtverwaltung hat nun aus den Ergebnissen der Arbeitsgruppe
Parkraumkonzept und der öffentlichen Veranstaltung am 26.2.2016 im
Carl-Rottmann-Saal eine gute
Gemeinderatsvorlage erarbeitet. Diese wurde in der öffentlichen Bezirksbeiratssitzung
am 21.4.2016 im Carl-Rottmann-Saal behandelt. In der Sitzung beantragten die
beiden Kinderschutzbeauftragten Aline Moser und Caroline Pöll, den Beginn
des Parkkonzepts schon um 7 Uhr statt wie vorgesehen um 8 Uhr zu legen, um
auch bei den Schulwegen der Kinder eine Entlastung zu erreichen. Herr Reiner
Herzog, der Leiter der Verkehrsbehörde, sagte dem Bezirksbeirat eine Prüfung
dieses Vorschlags zu. Diese dürfte positiv ausfallen, da auch die
Parkkonzepte in Neuenheim, Bergheim und der Weststadt ab 7 Uhr gelten. Der Bezirksbeirat sprach sich
dann nach längerer Diskussion mit großer Mehrheit (13-Ja-Stimmen,
3-Nein-Stimmen und 1 Enthaltung) für das Konzept zur Einführung der
Parkraumbewirtschaftung in Handschuhsheim aus. Im Stadtentwicklungs- und
Verkehrsausschuss (SEVA) am 11.5.2016 stellte Klaus-Dieter Pajonk (CDU) als
Vertreter des Bezirksbeirats Handschuhheim das Projekt vor und gab den
Wunsch weiter, den Beginn des Parkkonzepts auf 7 Uhr vorzuverlegen. OB Dr.
Eckart Würzner sagte dies zu. Das Konzept fand im SEVA und im Gemeinderat eine breite
Zustimmung. |
Rhein-Neckar-Zeitung,
18.06.2016
Das war es mit dem wilden Parken in
Handschuhsheim
Die Parkraumbewirtschaftung wird in Heidelbergs Norden eingeführt
hö. Es war
absehbar, aber nun ist es offiziell: Im größten Teil Handschuhseims, also
vor allem im Ortskern und in den Arealen, die nah zum Neuenheimer Feld sind,
darf nicht mehr unbeschränkt geparkt werden. Ziel der
Parkraumbewirtschaftung ist vor allem, dass die Auswärtigen - vor allem
Pendler, die im Neuenheimer Feld arbeiten - den Anwohnern nicht die
Parkplätze wegnehmen. Die wiederum brauchen - wie auch die Rohrbacher (hier
wurde die Parkraumbewirtschaftung als letztes eingeführt), die Neuenheimer,
die Bergheimer, die West- und die Altstädter - einen Anwohnerausweis, den es
auf den Bürgerämtern für 36 Euro im Jahr gibt.
Ein Anrecht auf
einen Parkplatz hat man damit allerdings noch nicht, immerhin kann man
zeitlich unbegrenzt parken. Alle anderen dürfen mit einer Parkscheibe
maximal zwei Stunden parken, auf den Kurzzeitparkplätzen im Ortskern aber
nur eine Stunde. Generell soll die Parkraumbewirtschaftung von 7 bis 20 Uhr
gelten.
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Ab 1. Februar ist es soweit: Im Bereich der Zonenregelung Handschuhsheim
Süd (innerhalb der blauen Linie oben) darf in Zukunft von Montag bis Samstag
zwischen 07:00 – 20:00 Uhr höchstens zwei Stunden geparkt werden. Eine
Parkscheibe muss deutlich sichtbar ausgelegt werden.
Bewohner/-innen der Parkraumbewirtschaftungszone (mit Hauptwohnung),
Geschäftsführer und Mitarbeiter/-innen (je 4 Mitarbeiter/innen 1, max. 5)
von ortsansässigen Geschäften, Betrieben und anderen Institutionen können
für ein auf sie zugelassenes oder ihnen nachweislich dauerhaft zur Nutzung
überlassenes Fahrzeug einen Parkausweis H beantragen, der sie von der
Höchstparkzeit befreit.
Gesetzliche und ausgeschilderte Halt- und Parkverbote gelten weiter.
Die Parkausweise können
online beantragt werden. Darüber hinaus sind die Ausweise auch im
Bürgeramt Handschuhsheim (Dossenheimer Landstraße 13 im alten
Schlösschen) erhältlich. Der Parkausweis kostet 36.- Euro und ist ein Jahr
ab Ausstellung gültig. Für Gäste erhält man im Bürgeramt Handschuhsheim
einen Bogen „Besucherkarten“ im Kalenderjahr kostenlos. Der Bogen enthält 9
Tageskarten und 1 Wochenkarte. Weitere Besucherkarten kann man bei Bedarf
kaufen.
Ein Problem könnte daraus entstehen, dass das Parkraumkonzept nur in der
südlichen Hälfte Handschuhsheims gültig ist. Es steht zu befürchten, dass
sich dadurch Parken in den Norden verlagert und der Parkdruck nördlich des
Bereichs Mühling- und Friedenstraße zunehmen wird. Dies wurde auch schon in der
öffentlichen Veranstaltung am 26. Februar 2016 im Carl-Rottmann-Saal von
verschiedenen Anwohnern befürchtet, die deshalb eine einheitliche Parklösung
für ganz Handschuhsheim wie in Neuenheim forderten.
Das Amt für Verkehrsmanagement entschied jedoch, das Anwohnerparken nur im
südlichen Teil Handschuhsheims einzuführen. Allerdings soll nach 2 Jahren
überprüft werden, wie stark die Verdrängungseffekte sind und ob der
Geltungsbereich auf ganz Handschuhsheim ausgedehnt werden soll.
17.3.2017: Im März 2017 machte die Rhein-Neckar-Zeitung
eine Umfrage über die Erfahrungen mit dem Bewohnerparken, an der viele Leser
teilnahmen. Die geschilderten Erfahrungen innerhalb der Parkraumzone sind
durchweg positiv, die Anwohner außerhalb der Parkzone dagegen klagen über
eine Zunahme des Parkdrucks durch Verdrängungseffekte. "Viele fordern, ihre
jeweiligen Straßen in den Geltungsbereich der Parkraumbewirtschaftung
aufzunehmen - oder gleich ganz Handschuhsheim." Am Donnerstag 6.April 2017 befasste
sich der Bezirksbeirat Handschuhsheim im
Carl-Rottmann-Saal mit den bisherigen Erfahrungen mit der
Parkraumbewirtschaftung in Handschuhsheim. Sowohl Herr Kunz vom Amt für
Verkehrsmanagement als auch die Mitglieder des Bezirksbeirats Dr. Uwe Wenzel
(GRÜNE), Klaus-Dieter Pajonk (CDU), Alexander Seiler (Heidelberger), Sören
Michelsburg (SPD) und Gerhard Genthner (Stadtteilverein) berichteten
übereinstimmend, dass sich die Situation innerhalb der Parkraumzone
entspannt, außerhalb aber durch Verdrängungseffekte verschlechtert habe. Die
meisten Redner äußerten deshalb den Wunsch, dass, wie schon in der
Bürgerbeteiligung gefordert, das Bewohnerparken auf ganz Handschuhsheim
ausgedehnt wird. Dazu solle nicht 2 Jahre gewartet werden, sondern die
damals schon fertigen Pläne zeitnah umgesetzt werden. Die Verwaltung
nahm den Wunsch mit. Gerhard Genthner sprach außerdem ein
Problem um das St. Elisabeth-Krankenhaus an. Dort hat sich der Parkdruck
verlagert, nachdem die
Klinikparkplätze jetzt nicht mehr kostenlos von
Anwohnern und Studenten der PH genutzt werden können.
13.9.2017: Aufgrund zahlreicher Beschwerden
von Bürgern außerhalb der geltenden Parkraumbewirtschaftungszone über einen
erhöhten Parkdruck stellte die CDU im
Stadtentwicklungs- und
Verkehrsausschuss den Prüfauftrag an die Verwaltung, zeitnah
die Parkraumbewirtschaftungszone auf den gesamten Stadtteil Handschuhsheim
und auf die Nachtstunden auszuweiten. Der von Stadtrat Martin Ehrbar
vorgetragene Antrag fand mit 9 Ja-, 1 Nein-Stimme und 1 Enthaltung eine deutliche Mehrheit. Eine
Ausdehnung auf ganz Handschuhsheim ist sinnvoll, um die aufgetretenen
Verdrängungseffekte zu vermeiden. Dies entspräche auch der seit Jahren in
Neuenheim und in der Weststadt geltenden einheitlichen Regelung für den
ganzen Stadtteil. Eine zeitliche Ausdehnung nach 20 Uhr
allerdings wurde bereits in der Bürgerbeteiligung ausführlich diskutiert und aus folgenden
Gründen verworfen: In Handschuhsheim gibt es noch schöne Gasthöfe
aus dem Mittelalter, die nur überleben konnten, weil sie auch Besucher von
außerhalb anziehen. Diese Gasthöfe sind für das Erscheinungsbild, die
Tradition und die Vereinskultur in Handschuhsheim wichtig und prägend. Da
sie es in der heutigen Zeit nicht leicht haben (in den letzten 15 Jahren
wurden 4 dieser Gaststätten geschlossen), einigte man sich in der
Bürgerbeteiligung zur Vorbereitung der
Parkraumbewirtschaftung nach ausführlicher Diskussion als Kompromiss
zwischen den verschiedenen Interessen, die zeitliche Gültigkeit der
Parkraumbewirtschaftung auf 7-20 Uhr festzulegen. Dies ist bereits eine
Stunde länger als in Neuenheim, Weststadt
und Bergheim, wo die Parkraumbewirtschaftung von 7 - 19 Uhr gilt.
April 2018: Der VRN bietet ab April 2018 das attraktive
Job-Ticket auch für kleinere Unternehmen schon ab 10 Mitarbeitern an.
5. Juli 2018: Der Bezirksbeirat Handschuhsheim beschließt, die
Parkraumzone nach Norden und Osten auszudehnen.
Parkzone in
Handschuhsheim
Jetzt werden die Straßen im Norden zugeparkt
Parkraumbewirtschaftung wird ausgedehnt - Bezirksbeirat plädiert für
Geltungsdauer von 7 bis 20 Uhr
Rhein-Neckar-Zeitung 24.07.2018, 06:00
Uhr
Von Maria Stumpf
Heidelberg-Handschuhsheim. Gut gedacht, aber eben nicht zu Ende
überlegt: Die im vergangenen Jahr eingeführte Parkraumbewirtschaftung in
einem Teil Handschuhsheims hat den Anwohnern eine Verkehrsentlastung
gebracht und das Parken geordnet.
Doch sie hat auch zu erheblichen Verdrängungseffekten in angrenzende
Straßen Richtung Norden geführt. Das ist das Ergebnis einer von der
Stadt in Auftrag gegebenen Parkanalyse. In der jüngsten Sitzung des
Bezirksbeirates diskutierte man Lösungen.
In Handschuhsheim parken tagsüber viele Berufspendler ihr Fahrzeug,
abends locken zahlreiche Gastronomiebetriebe Besucher in den Stadtteil.
Deshalb dürfen Ortsfremde im Geltungsbereich der Parkraumbewirtschaftung
von 7 bis 20 Uhr nur noch mit einer Parkscheibe bis zu zwei Stunden ihr
Fahrzeug abstellen.
Anwohner haben eine Parkberechtigung für einen unbegrenzten Zeitraum.
Reine Bewohnerparkplätze gibt es in Handschuhsheim - im Gegensatz etwa
zu Neuenheim oder der Weststadt - allerdings nicht, für Betriebe gibt es
Ausnahmeregelungen.
Diese galt bislang im Süden bis zur Blumenthalstraße, im Osten bis zur
Bergstraße, im Norden bis zur Mühlingstraße/Friedensstraße und im Westen
bis zur Husarenstraße/Andreas-Hofer-Weg. Der Vorschlag der Verwaltung
zur Verbesserung der Parkplatzsituation in Gesamt-Handschuhsheim sieht
nun so aus: Nord-Handschuhsheim soll in die Parkraumbewirtschaftung
einbezogen werden.
Diesem Vorschlag schien das Gremium nicht abgeneigt, gleichwohl
formulierten Bezirksbeiräte und auch Besucher der Sitzung mehrfach ganz
unterschiedliche Bedenken: Bezirksbeirätin Birgit Müller-Reiss (Bunte
Linke) wies etwa auf das Problem eines "Schilderwaldes" hin und will
keine kleinteiligen Lösungen wie in Rohrbach ("ein Flickenteppich").
Stadtteilvereinsvorsitzender Gerhard Genthner war überrascht, dass der
östliche Teil Handschuhsheims ausgespart werden sollte ("dann verlagert
sich eben alles dorthin") und Anwohner forderten vehement, Rolloßweg,
Mühltalstraße und die Straße "Am Zapfenberg" in den neuen
Geltungsbereich einzubeziehen.
Auch wenn es für Bewohner des Stadtteils sicherlich optimaler wäre, wenn
die Geltungsdauer der Zonenregelung ausgedehnt oder sogar rund um die
Uhr gelten würde, plädierte Klaus-Dieter Pajonk (CDU) dafür, bei den
jetzt formulierten Zeitvorgaben für freies Parken im Interesse der
Gastronomen zu bleiben. Und auch Christiane Schmidt-Sielaff (SPD)
bemerkte, dass "es schließlich auch für Anwohner lediglich ein Privileg
ist, auf öffentlichen Straßen für eine lächerliche Gebühr parken zu
dürfen, kein Anrecht".
Nach einer konstruktiven Diskussion formulierte der Bezirksbeirat mit
großer Mehrheit gegenüber der Verwaltung den Wunsch nach einer
Ausweitung der parkraumbewirtschafteten Bewohnerbereiche mit den drei
oben genannten Straßen im Zeitraum von 7 bis 20 Uhr.
Zur Kenntnis nahmen die Bezirksbeiräte außerdem einen Bericht von Daniel
Kunz als Vertreter des Amts für Verkehrsmanagement. Die Umsetzung der
baulichen Sperren im Handschuhsheimer Feld mit Schranken und teils
herausnehmbaren Sperrpfosten hätten zu einer deutlichen Reduzierung des
unerlaubten Durchgangsverkehrs im Feldbereich geführt.
Seit dem Jahr 2016 verhindern die Sperren ein unbegrenztes Befahren der
Feldwege. In der Folgezeit habe sich der übrige Schleichverkehr
allerdings hauptsächlich auf den Schotterweg östlich des Feldweges "Neckargewann"
verlagert, so Kunz.
"Das haben wir jetzt auch mit Pollern dichtgemacht." Besucher der
Bezirksbeiratssitzung bemängelten, dass vom Klausenpfad her kommend die
Einfahrten in die Gewanne nicht ausreichend beschildert seien. "Da wird
dann durchgerast und gesucht", hieß es. |
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Am 1. Juli 2019 wurde die Parkraumbewirtschaftungszone nun endlich
ausgeweitet. Informationen über die Parkausweise und die neuen Zonen finden
sich auf dieser
Seite der Stadtverwaltung.
Am 1.1.2022 wurde die Gebühr für einen Bewohnerparkausweis durch
Gemeinderatsbeschluss stadtweit für alle Bewohnerparkzonen von vorher 36,- €
auf 120,- € pro Jahr erhöht.
Sehr Interessant sind die Änderungen, die dadurch bewirkt wurden.
Stadtrat Christoph Rothfuß (GRÜNE) stellte im Januar 2023 im Gemeinderat die
Frage, wie viele Anwohnerparkausweise jeweils in den Jahren 2021 und 2022 in
den Stadtteilen ausgegeben wurden.
Aus der Zusammenstellung in der Antwort der Stadtverwaltung ergibt sich,
dass in Handschuhsheim die Zahl der Bewohnerparkausweise durch die
Gebührenerhöhung um 19% abgenommen hat. Waren im Jahr 2021 in Handschuhsheim
noch 5412 Parkausweise für das Parken im öffentlichen Straßenraum beantragt
worden, reduzierte sich diese Zahl 2022 um 1024 Parkausweise, deren Autos
jetzt wohl nicht mehr am Straßenrand oder auf Gehwegen parken. Ein Teil
davon dürfte auch auf andere Verkehrsmittel umgestiegen sein. In der Summe
aller Bewohnerparkzonen in Heidelberg reduzierte sich die Zahl der
Parkausweise um 3515 (ebenfalls 19%). Nur in den Stadtteilen, in denen die
Parkraumbewirtschaftung nicht flächendeckend ist und z.B. nur wenige Straßen
umfasst wie in Bergheim reduzierte sich die Zahl der Parkausweise durch
Ausweichreaktionen auf Straßen ohne Parkregelung noch stärker. |
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