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Neujahrsempfang 2005
Am 6.1.2005 fand der traditionelle Neujahrsempfang des Stadtteilvereins
Handschuhsheim e.V. im Carl-Rottmann-Saal statt. |
Der 2. Vorsitzende des Stadtteilvereins Jürgen Grieser konnte rund 500
Gäste
begrüßen. |
Pfarrer Hirsch von der Evangelischen Gemeinde Handschuhsheim beschrieb,
wie in Handschuhsheim das Leben noch in Ordnung ist: Die Burg, das
Schlößchen, die Kirchen, Geschäfte, Schulen, Häuser und außen herum der Wald
und die Felder. Gesunde Nahrungsmittel, die in der näheren Umgebung wachsen
und ohne weite Entfernungen zu den Menschen kommen, sind heute ein
wertvolles Gut. Und er rief die Versammelten auf: "Lassen Sie uns gemeinsam
daran arbeiten, dass unsere Lebensart so wohlgeordnet bleibt." |
Der gemischte Chor des Gesangvereins "Thalia" 1919 e.V.
Heidelberg-Handschuhsheim bildete zusammen mit dem Orchesterverein den
festlichen Rahmen des Neujahrsempfangs. |
Der 1. Vorsitzende des Stadtteilvereins, Martin Hornig, dankte der
Stadtverwaltung, allen Gemeinderäten, den 46 Handschuhsheimer Vereinen und dem
Vorstand des Stadtteilvereins für die im letzten Jahr geleistete Arbeit und
Unterstützung. Er übermittelte die Neujahrsgrüße des
Bürgermeisters von Kiewskij
Rayon, Leonid Sawenko. Martin Hornig konnte bekannt geben, dass die
Spendenaktion für Kiewskij Rayon Spenden von 18 000 Euro plus 5000 Euro in
Briefen für bedürftige Einzelpersonen auf der Krim ergeben hat. Eine
Delegation des Stadtteilverins wird nächste Woche auf die Krim fliegen und
an 1200 bedürftige Menschen Lebensmittelpakete ausgeben.
Martin Hornig gab einen
Rückblick über das letzte Jahr und wagte einen Ausblick auf 2005. Besonders hob
er die Gemeinderatswahl im Juni 2004 hervor, bei der Handschuhsheim insgesamt
"gewonnen" hatte. Er erinnerte daran, dass der Stadtteilverein vor der Wahl alle
250 Kandidatinnen und Kandidaten u.a. zu dem geplanten Autobahnzubringer durch
das Handschuhsheimer Feld
befragte. Und die Gemeinderatswahl hat ergeben, dass eine klare Mehrheit von
25 der 40 gewählten
Gemeinderäte eine Straße durch das Handschuhsheimer Feld ablehnt.
Und ein zweites Erfreuliches konnte Martin Hornig berichten: Während früher
nur eine Stichstrecke der Straßenbahn von Süden her ins Neuenheimer Feld geplant
war, hat der neue Gemeinderat vor kurzem endlich den Prüfauftrag für eine
Ringstrecke erteilt. Diese kann von Süden her die Chirurgischen Kliniken, das
Deutsche Krebsforschungszentrum, die Schwesternwohnheime, den Botanischen
Garten, die Kinderklinik, die neue Medizinische Klinik und den Zoo und von
Norden her das MPI für Völkerrecht, die Mathematik, die Neue PH, die Kopfklinik,
die zukünftige Tumorklinik, das Schwimmbad und die Sportstätten mit einem
optimalen Öffentlichen Verkehrsmittel erschließen.
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Der Erste Bürgermeister der Stadt Heidelberg, Prof. Dr. von der
Malsburg, knüpfte an die Rede Martin Hornigs an. Er erinnerte daran, dass
die Stadt sparen müsse und nur noch die notwendigen Aufgaben finanzieren
könne.
Zum Verkehrsproblem in Heidelberg machte er eine interessante Rechnung auf:
In den letzten 50 Jahren nahm in Heidelberg die Bevölkerung um 15%, die
Straßenlänge um 33%, die Zahl der Autos aber um sage und schreibe 1240% zu !
Selbst wenn alle Straßen gebaut worden wären, die in den letzten Jahrzehnten
diskutiert wurden, wären die Straßen nur um weitere 3,3% länger geworden. Es sei
deshalb völlig aussichtslos, das Verkehrsproblem durch weiteren Bau von Straßen
lösen zu wollen, von dem nicht vorhandenen Geld einmal ganz abgesehen.
Prof. Dr. von der Malsburg gab aber auch die Richtung an, in der eine Lösung
liegt: Moderne Öffentliche Verkehrsmittel wie die Straßenbahn benötigen für die
gleiche Verkehrsleistung pro Fahrgast nur 7% des Platzes wie das Auto und überhaupt keinen
Platz für Parkplätze. Deshalb favorisiere die Stadt jetzt die Ringstrecke für
eine neue Straßenbahn im Unigelände und er sei für eine Strecke auf der Straße
Im Neuenheimer Feld, weil dort die Menschen hin wollen.
"Aber wir dürfen nicht noch einmal den Fahler machen, den wir uns bei der
Straßenbahn nach Kirchheim geleistet haben: 10 Jahre diskutieren, bis etwas
geschieht. Wir müssen zügig diskutieren und dann nach 1 bis 2 Jahren entscheiden
und bauen," waren seine mahnenden Worte.
Zum Schluß sprach Prof. Dr. von der Malsburg noch einen wichtigen Punkt an:
Ihm machen die Bautätigkeiten im Handschuhsheim Feld große Sorgen. Es sei nicht
einsehbar, dass 29 Gärtnerbetriebe 36 Häuser benötigen und dass im Feld immer
weiter Häuser gebaut werden. Für seine Aussage, das Handschuhsheim Feld solle in
Zukunft von einer weiteren Bebauung freigehalten werden, erntete er großen
Beifall.
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Dieses Jahr wurden vier Persönlichkeiten aus Handschuhsheim geehrt. Als
erstes Daniela Elfner, die letztes Jahr die Meisterprüfung in Floristik
ablegte und ihren elterlichen Betrieb "Blumen Elfner" weiterführen wird. |
Die zweite Jubilarin war Sigrid Leitz, die seit 25 Jahren in der
Handschuhsheimer Friedhofskapelle die Orgel bei mehr als 4500 Trauerfeiern
und Beerdigungen spielte. |
Der aus Handschuhsheim stammende und hier ansässige Weltenumsegler
Jürgen Wallenwein erhielt für seine zweimalige alleinige Atlantiküberfahrt
mit dem Segelboot die silberne Ehrennadel des Stadtteilvereins. |
Adolf Wissbeck leitete jahrzehntelang den Gesangsverein Thalia und
spielte 54 Jahre in der Theatergruppe der Thalia, meist den Liebhaber. Er
erhielt aus den Händen Martin Hornigs die Goldene Ehrennadel. |
Für Speis und Trank war gut gesorgt.
Den Abschluß bildeten wie jedes Jahr die Sternsinger. |
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