Der
Hauptbahnhof ist von der Altstadt aus mit 4 Linien im 3 Min Takt erreichbar.
Von Neuenheim und von Handschuhsheim besteht mit 2 Linien (Straßenbahnen 5
und 23) ein 5 Min Takt in die Stadt. Bis zur Einrichtung der Baustelle zur
Sanierung der B 3 war Handschuhsheim auch mit 2 Linien mit einem 5 Min Takt
auf direkter Linie an den
Hauptbahnhof angebunden. Würde die Linie 21 in Zukunft ganz oder teilweise
wegfallen, hätte Handschuhsheim dagegen mit nur einer Linie (24) nur noch
einen 10 Min Takt zum Hauptbahnhof. Dies wäre eine entscheidende
Verschlechterung des Öffentlichen Verkehrs. Bei der Nutzung der S-Bahn und
der Fernzüge muss der Anschluss funktionieren. Bei nur einer Linie mit einem
10 Min Takt kann eine Verspätung der Straßenbahn leicht dazu führen, dass
man den Zug nicht mehr bekommt.
Am 15.und 31.5.2007 waren der RNZ
Überlegungen der RNV zu entnehmen, nach einem Ende der Sanierung der B 3 die
Straßenbahnlinie 21 (= frühere Linie 1) eventuell nicht mehr wie früher
fahren zu lassen.
Dies würde
für Handschuhsheim und für die Pendler aus dem Bereich Bergstraße ins
Neuenheimer Feld eine massive Verschlechterung im Vergleich zu früher
bedeuten.
Beispiele:
Will man mit der S-Bahn nach Mannheim fahren und dort z.B. um 9:30 Uhr
ankommen, könnte man am OEG Bahnhof HSH mit der Linie 24 um 8:59 Uhr
abfahren (Ankunft am Hauptbahnhof Heidelberg 9:09). Wenn der Fahrtplan eingehalten würde, hätte
man 5 Min Übergang zur S-Bahn, die um 9:14 abfährt und um 9:29 in Mannheim
ankommt. Die Fahrt von Handschuhsheim nach Mannheim würde also 30 Minuten
dauern. Hat die Straßenbahn allerdings Verspätung, verpasst man den
Anschluss und muss dann 20 Minuten auf die nächste S-Bahn warten, die
Fahrtdauer verlängert sich um 65% ! Um dies wegen der häufigen Verspätungen
der Straßenbahn zu vermeiden, muss man heute eine Straßenbahn früher nehmen
und ist dadurch dann 33% länger unterwegs als notwendig. Dies mag bei einer
einzelnen Fahrt wenig erscheinen, für einen Pendler aber, der darauf
angewiesen ist, pünktlich zu sein, summiert sich das übers Jahr schnell auf
30 bis 40 Stunden zusätzliche Wartezeit mit dem öffentlichen Verkehr !
Will man
von Handschuhsheim mit dem Öffentlichen Verkehr z.B. nach Stuttgart fahren und zum Beispiel
um 12 Uhr dort sein, könnte man nach dem Fahrplan der RNV normalerweise mit
der Straßenbahn 24 am OEG-Bahnhof Handschuhsheim um 10:59 Uhr abfahren und
nach 10 Minuten um 11:09 am Hbf ankommen. Um 11:14 Uhr fährt der IC ab, der um 11:53 Uhr in
Stuttgart ankommt. In diesem Falle würde die Fahrt von Handschuhsheim nach Stuttgart
insgesamt 54 Min dauern. Wenn man pünktlich in Stuttgart ankommen muss und
deshalb den Zug nicht verpassen darf oder bei einer verspäteten Linie 24
nicht 52 Minuten auf den nächsten Zug warten will, muss man
jedoch heute bereits um 10:49 Uhr mit der Linie 24 abfahren.
Dadurch braucht man für die ersten 3
Kilometer von Handschuhsheim bis zum Einsteigen in den IC mit 25 Minuten
fast soviel Zeit wie für die mit 120 km rund 40-mal so lange Strecke von
Heidelberg nach Stuttgart (39 min) ! Dass in Zukunft die OEG
wieder über den Bismarckplatz auch zum Hauptbahnhof fährt, ist dabei
besonders für Berufspendler keine Alternative. Der Umweg über die Stadt
dauert zu lange. Der Hauptbahnhof und damit die S-Bahn müssen auf direktem
und damit schnellem Weg wie vor 2006 im 5-Minuten -Takt erreichbar sein.
Dies ist in Zukunft noch wichtiger als früher, da in den nächsten Jahren die
erfolgreiche S-Bahn weiter ausgebaut wird.
Entlastung
der B3 in Handschuhsheim
Die
Umleitung der OEG über die Berliner Straße während der Sanierung der B3 hat
zu einer Fahrgastzunahme von der Bergstraße ins Neuenheimer Feld geführt, da
dieses dadurch von Norden her ohne Umsteigen erreichbar wurde. Wenn die OEG wieder durch
die Rottmann-/Steubenstraße fährt, sollte die Linie 24 deshalb bis nach Schriesheim
weitergeführt werden, um ein umsteigefreies Fahren von der Bergstraße bis in
die Berliner Straße zu ermöglichen.
Die
Einführung der Parkraumbewirtschaftung und des Jobtickets im Neuenheimer
Feld stehen kurz vor ihrer
Realisierung. Nur mit guten und leistungsfähigen Verbindungen im ÖPNV kann
umsteigewilligen Pendlern ein Angebot gemacht werden und der Autoverkehr auf
der B3 merkbar verringert werden. Für die Linie 1 wurde extra im Jahr 2002
der OEG-Bahnhof Handschuhsheim umgebaut. Sie war bereits vor der Sanierung
der B3 eine notwendige Verbindungslinie zwischen Handschuhsheim, dem
Neuenheimer Feld und dem Hauptbahnhof. Nach Einführung von Parkgebühren für
die 7000 Stellplätze im Neuenheimer Feld wird sie umso notwendiger sein, um
die dann stark zunehmende Zahl von Fahrgästen bequem und zügig zu
transportieren und übervolle Fahrzeuge zu vermeiden. Die Linie 21 darf
deshalb auf keinen Fall entfallen oder eingeschränkt werden.
Die Heiligenbergschule, die mit einer
eigenen Haltestelle direkt an der Linie 21 liegt, wird sich in Zukunft zur
Ganztagsschule entwickeln. Ab dem
neuen Schuljahr im September 2007 wird die Haupt – und Werkrealschule
Ziegelhausen
aufgelöst und an die
Heiligenbergschule nach Handschuhsheim verlegt. Auch wenn morgens ein
Schulbus von Ziegelhausen nach Handschuhsheim fährt, wäre die
Heiligenbergschule ohne Linie 21 deutlich schlechter angeschlossen als in
den Jahren vor 2006.
Beibehaltung der Linie 1 wurde zugesagt
In der
öffentlichen Veranstaltung der Stadtverwaltung und der RNV zur Sanierung der
B 3 am Dienstag 19. Juli 2005 in der Pausenhalle der Tiefburgschule unter
Leitung des Ersten Bürgermeisters Prof. Dr. von der Malsburg versprach die
RNV, dass die Linie 1, die während der Bauarbeiten durch die Umlegung der
OEG in die Berliner Straße vorübergehend eingestellt ist, „nach Ende der
Arbeiten wieder in Betrieb genommen wird.“ (RNZ, 21.7.2005, Seite 3 und
Stadtblatt vom 27. Juli 2005).